Zusammenfassung
In Deutschland sind verlässliche Daten zur Diabetesepidemiologie nach wie vor rar.
Insbesondere zum nicht diagnostizierten Diabetes liegen auf der Basis von oralen Glukosetoleranztests
keine deutschlandweiten Schätzungen vor. Zur Beurteilung der Diabetesprävalenz werden
daher unterschiedliche Datenquellen herangezogen, deren methodische Vor- und Nachteile
beachtet werden müssen. Insgesamt lassen die Studienergebnisse darauf schließen, dass
insbesondere der Typ-2-Diabetes in Deutschland weit verbreitet ist. Im IDF-Atlas 2013
rangiert Deutschland europaweit sogar an zweiter Stelle, was die absolute Zahl an
Diabetesfällen angeht. Darüber hinaus sind erhebliche regionale Unterschiede festzustellen
mit einer deutlich höheren Prävalenz im Nordosten und Osten Deutschlands gegenüber
dem Süden. Während sich die Versorgungssituation und die Therapieoptionen in den letzten
Jahren insgesamt verbessert haben, ist die Mortalität bei Patienten mit Typ-2-Diabetes
im Vergleich zur Gesamtbevölkerung immer noch erhöht.
Abstract
In Germany, valid epidemiological data for full accounting of type 2 diabetes prevalence
including undiagnosed and diagnosed diabetes is still not available on nationwide
level. Therefore, heterogeneous study types are used to determine the current epidemiological
situation of diabetes in Germany. The current article gives an overview on the available
data and discusses pros and cons of different methodological approaches. Overall,
the available data suggest that numbers of type 2 diabetes are especially high in
Germany, even ranking second for number of cases comparing all European countries
in the IDF-Atlas 2013. Yet substantial regional differences exist with a considerably
higher prevalence in the northeastern regions than in the south of Germany. While
treatment options for type 2 diabetes and its complications have increased during
the last years, overall mortality is still increased in persons with diabetes in comparison
to the general population.